Post_koloniale Medienwissenschaft fragt nach den post_kolonialen Bedingungen und Charakteristika der Medienwissenschaft. Darin geht es um mediale Darstellungspraxen von Themen der Kolonialgeschichte und ihren anhaltenden Realitäten, es geht um Medien in kolonialen und postkolonialen Räumen, und es geht um Medien als Wegbereiter, Instrumente und Agenten der entsprechenden Wissenszirkulation. Es geht darüber hinaus und grundsätzlicher um die Verwobenheit der Epistemologien des globalen Nordens mit einer Geschichte des Otherings und der Ausbeutung. Post_koloniale Medientheorie untersucht Möglichkeitsbedingungen von Darstellung, die sich nur in Bezug auf ein Anderes, auf den/die Anderen herausgebildet haben. Denn mediale Normalisierungen von Weißsein, Zivilisiertheit und Rationalität sprechen technisch und diskursiv mit in den gegenwärtigen Fassungen von Authentizität, Wahrheit, Moral und Moderne. »Post_« verweist dabei nicht auf ein »Danach«, sondern auf Ungleichzeitigkeiten in den hierarchisierten globalen Verbindungen. Die Reihe umfasst daher Studien zu Verschränkungen von Ästhetiken und Kulturgeschichte, von Medialität und Globalisierung, von intersektionalen Fassungen von race, class, gender oder von Anerkennung und Alterität im Zeitalter ihrer technischen Reproduzierbarkeit. Futuristische und gegenwärtige Möglichkeitsräume, filmische/künstlerische Entwürfe, ethnografische Bilder und Dinge treten in ihren media scapes dazu. Die Postcolonial Studies selbst arbeiten mit Medienkonzepten, reflektieren visuelle und akustische Anrufungen, dezentrierende Topographien, Konnektivität und Grenzen, Schwarzes Kino, Schleier und double consciousness. Die Welt als imagined community ist eine der Vermittlung.