Die Reihe Musikgeschichte auf der Bühne fragt nach der öffentlichen, künstlerischen und wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit Geschichte, insbesondere mit Musikgeschichte. Ausgangspunkt dafür ist das Musiktheater: Historische Musiker*innen, Musikpraktiken oder Artefakte sind seit Jahrhunderten Thema musikalischer Bühnenereignisse. Entsprechend verknüpfen Opern, Operetten oder Musicals über W.A. Mozart, Edith Piaf, Stradivaris Geige oder Riemanns Musiklexikon Musik, Theater und Geschichtserzählung.
Ausgehend von den Arbeiten der gleichnamigen Emmy Noether-Nachwuchsgruppe untersucht die Reihe Musikgeschichte auf der Bühne, wie (Musik–)Geschichte gestaltet und erlebt wird. Wie kann Klang zum Geschichtsmedium werden? Auf welche Weise interagieren wissenschaftliche und populäre Musikgeschichtsschreibung? Wie funktioniert musikgeschichtliche Wissensproduktion im Theater?
Die Beiträge der Reihe versammeln Forschungsansätze der Musikwissenschaften, der Wissens- und Wissenschaftsgeschichte, der Public History, der Theaterwissenschaften und der Sound Studies. Sie untersuchen Musikgeschichte als soziokulturellen Aushandlungsprozess, in dem Klang und Wahrnehmung, Spiel und Sprache, Theorie und Praxis interagieren. Musikgeschichte auf der Bühne wird damit zum Ausgangspunkt für Forschungen zu Musik und Wissensgeschichte.