Niemand kann um diesen Band herumkommen.
[Der Sammelband] liefert ein breites Panorama, das nicht nur Unternehmensberatungen, sondern auch Wirtschaftsprüfer und deren strukturellen und ideellen Hintergrund ins Visier nimmt. Die Autoren der Beiträge sind nicht nur Journalisten, sondern auch Aussteiger, Insider und Leidtragende, die sich kritisch mit dem Thema auseinandersetzen.[Man muss sich fragen], ob wir die Zukunft unserer öffentlichen Institutionen in die Hände dieses Berufszweiges legen sollten. Die fünfseitige Liste einer Auswahl von Berateraufträgen in öffentlichen Verwaltungen und Unternehmen zeigt, dass wir auf dem besten Wege sind, dies zu tun.
Das Buch führt aus vielfältigen Blickwinkeln erfahrener Autoren den Beweis, dass viele der 'Sachzwänge', wie Globalisierung und demografische Entwicklung, die als Begründung für eine Politik des Abbaus des Sozialstaates angeführt werden, konstruiert, zumindest aufgeblasen, allerdings strategisch geschickt in die öffentliche Diskussion und die Köpfe vieler Politiker implantiert worden sind.
Heutige 'Berater' brauchen sich vor ihren historischen Vorbildern nicht zu vestecken. Denn zumindest, wenn man dem Kölner Publizisten und Korruptionsexperten Werner Rügemer und seinem Team sachkundiger Autoren folgt, üben im Hintergrund agierende Beraterkonsortien [...] einen politischen Einfluss aus, von dem gewöhnliche Parlamente nicht einmal träumen können, vom gemeinen Wahlvolk ganz zu schweigen.Im Gegensatz zum 'bildungsbürgerlichen Affekt' gegen die schnöde 'Ökonomisierung der Politik' plädieren die Autoren aber [...] für eine demokratische Ökonomie, die dem sozialen Interesse der Mehrheit dienen müsse statt den Profit- und Machtbelangen der 'herrschenden Kapital und Konzernelite'.Die Bilanz des Herausgebers Rügemer ist, in Anlehnung an die französische Richterin Eva Joly, die die Ermittlungen im Falle Elf Aquitaine leitete, entsprechend düster: 'Die Freiräume des Kapitals, die durch die 'Berater' in Big Business und Staat möglich geworden sind, haben die Demokratie und den Rechtsstaat weltweit unterhöhlt und teilweise zerstört.'
Das Buch hat einen urdemokratischen und aufklärerischen Anspruch. 'Leute, lasst euch doch nicht ins Bockshorn jagen!' Rügemers Kernkritik an den Beratungsunternehmen lautet: Kommerzielle Beratungsunternehmen sind aufgrund ihres Geschäftsmodells kaum dazu in der Lage, öffentliche Institutionen unabhängig zu beraten. Beratungsunternehmen sind darauf spezialisiert, privaten Unternehmen möglichst hohe Gewinne zu ermöglichen. Sie sind aber keine Experten darin, die Lasten für die Allgemeinheit zu reduzieren.
Dass Werner Rügemer immer wieder seine Finger auf die versteckten und verdeckten Wunden von Wirtschaft, Staat und Gesellschaft legt und damit denen, die diese Wunden zu verstecken und zu verdecken versuchen, erhebliche Schmerzen zufügt, hat sich inzwischen ziemlich weit herumgesprochen.Selten habe ich so viel Wichtiges und Spannendes über unsere freiheitlich-demokratische Beraterordnung und ihre Akteure dazugelernt.
Der Band gibt einen hervorragenden Überblick über Arbeitsweisen, Personal und Gewinne der Beraterbranche.
Die Autoren geben Einblicke in Personal, Arbeitsweise und Gewinne der Beraterbranche, die von globalen Beratungsunternehmen beherrscht wird. Auch Aussteiger kommen ausführlich zu Wort.
Das Buch bietet aber einen guten Einblick in die Vielfalt und das Ausmaß der Beratertätigkeiten. Hinter den Fassaden der Parteien, öffentlichen Institutionen und Unternehmen werden konkrete Akteure sichtbar, die weitgehend unkontrolliert und äußerst wirksam Einfluss ausüben.
Das von Werner Rügemer herausgegebene Buch widmet sich nun diesem Berater(un)wesen und wirft einige Schlaglichter auf die Tätigkeit dieser Beratungsgesellschaften, die lieber im Verborgenen wirken und das Licht der Öffentlichkeit weitestgehend scheuen.
Berater und ihre Firmen als Teil eines weltweiten neoliberalen Netzwerks? Das klingt links überspitzt und paranoid. Rügemer und seinen Autoren gelingt jedoch der Nachweis.Der Band schärft ohne Zweifel den Blick auf die Beraterbranche. Die Konsequenz wird jedoch nicht sein keine Beratung, sondern welche.
Man gewinnt Einblicke in das Ausmaß, in dem kommerzielle Berater von staatlichen Stellen bzw. der EU-Kommission beauftragt werden.