Clipped Differences ist ein gleichermaßen bodenständiger wie skurriler Sammelband. Er dokumentiert die universitären Bemühungen, die Themen Gender und Videoclip in den Griff zu bekommen. Bodenständig ist das Buch, weil es den aktuellen Stand wissenschaftlicher Forschung knapp, gut und übersichtlich vorstellt und einige hilfreiche Anregungen und Überlegungen aufstellt, wie die Auseinandersetzung mit Musikvideos aussehen kann. Skurril, weil die Auswahl und Verhandlung des Materials in manchen Fällen haarsträubend ist.
Clipped Differences [ist] eine lohnenswerte Lektüre. Der Beitrag von Heinz Gleuen und Michael Rappe über Madonnas Music-Video zeigt, wie spannend und bereichernd so eine Auseinandersetzung sein kann, wenn man sich von den Brüchen, Merkwürdigkeiten und Skurrilitäten der Musik und der Bilder leiten lässt und Deutungsvorschläge macht, ohne Deutungshoheit für sich zu beanspruchen. Auch das über 70 Titel umfassende Literaturverzeichnis zu dem Thema MusikVideoGender ist sehr brauchbar.
Ihren Autoren gelingt [...] ein aussagekräftiger Überblick über bestehende musik- und kulturwissenschaftliche Theorien und Forschungsansätze.So interdisziplinär, so vielseitig die Betrachtungen. Der Band bietet einen weit gefächerten, wissenschaftichen Einblick in das Thema und verdeutlicht gleichzeitig den Bedarf, weiterhin ein starkes Augenmerk auf interdisziplinäre Herangehensweisen zu legen. Der Band überzeugt [...] durch einige herausragende Aufsätze [...]. In dieser Vielseitigkeit bietet 'Clipped Differences' dem interessierten wie fachkundigen Leser gleichermaßen neue theoretische Perspektiven.