Info: FAQ
Was bedeutet »Open Library«?
Über das Funding im Rahmen des Projekts wird die Bereitstellung der Neuerscheinungen ermöglicht: Die elektronischen Ausgaben der Publikationen unseres Programmbereichs Politikwissenschaft erscheinen – gleichzeitig mit der gedruckten Ausgabe – im Open Access Gold als PDF-Format. Die elektronische Ausgabe bildet die veröffentlichte Druckausgabe 1:1 ab und wird von uns über die üblichen Distributionswege verbreitet. Dadurch ist sie für Sie u.a. über die Verlagswebsite, die Plattformen De Gruyter Online, scholars eLibrary und JSTOR sowie die OAPEN Library verfügbar. Dort finden Sie bereits jetzt die von uns bereitgestellte Backlist des Programmbereichs. Die Auffindbarkeit der E-Books wird u.a. durch die Volltextindexierung im DOAB gewährleistet, die Dateien werden bei Portico langzeitarchiviert.
Die Meldung der neu erscheinenden Titel an den Handel erfolgt ohne Ausnahme als kostenloses Produkt. Eine doppelte Berechnung wird dadurch ausgeschlossen, da der verbindliche »Ladenpreis« in allen Vertriebskanälen 0,00 € beträgt.
Wie erfahre ich von der Lieferbarkeit neuer Bücher?
Die Open-Access-Publikationen werden auf den üblichen Wegen gemeldet. Sie können sich auch über unseren Newsletter vom Erscheinen informieren lassen. Die Bücher der transcript Open Library Politikwissenschaft sind in den Metadaten mit den Förderhinweis „Open Library Community (Jahr)“ gekennzeichnet. Sofern Sie einen Neuerscheinungsdienst nutzen, der auch Open-Access-Bücher berücksichtigt, werden Sie über die üblichen Informationswege über das Erscheinen informiert. Die Titeldaten und Dateien stehen auf unserer Website oder über unsere OAI-Schnittstelle sowie zum Copy & Paste in der Browseransicht unseres (Bibliotheks-)Newsletters zur Verfügung.
Wieso bleibt der Autor*innenzuschuss bestehen?
Die Frontlist des Politik-Programms wird mit Autor*innenzuschuss geplant, um das Erscheinen aller Bücher auch bei einem Scheitern des Crowdfundings zu sichern: Auch wenn es keine Finanzierung über die Bibliotheks-Community geben sollte, können die geplanten Werke veröffentlicht werden, dann aber mit kostenpflichtiger E-Book-Ausgabe, deren Verkaufserlös zur finanziellen Deckung der Aufwände beiträgt. Diese Buchkalkulation ist Standard für den Großteil wissenschaftlicher Fachbücher und findet auch bei Publikationen mit kostenpflichtigem E-Book Anwendung. Die Publikationen des Open-Access-Pakets erscheinen – auf Wunsch der Autor*innen und den Rezeptionsgepflogenheiten bei Buchpublikationen in den Geistes- und Sozialwissenschaften folgend – als E-Book und Printausgabe (siehe hierzu auch die folgende Studie: Sven Fund et al. (2019): Open Access Monographs in the UK: A data analysis). Die Mitglieder der Open-Library-Community werden von der Finanzierung der Druckausgabe freigestellt. Der Autor*innenzuschuss deckt einen Teil der Aufwände, die im Rahmen der Bereitstellung der Printausgabe anfallen.
Die Herstellung und der Vertrieb der gedruckten Ausgabe ist u.a. mit folgenden Aufwänden verbunden:
- Herstellung: Anpassung und Prüfung der Dateien für den Druck (Druckvorstufe)
- Druckmanagement (Upload, Datenhaltung CMS etc.)
- Inklusion in die Titelmeldung(en)
- Archivierung
- Qualitätsprüfung (Prüfung des Andrucks etc.)
- Druck
- Lagerung
- Logistik
- Vertrieb direkt und Sortimente Inland und Ausland inkl. Vertreter*innen, Auslieferung und Barsortimente
- Verbreitung (ausgabenspezifische PR)
- Versand von Rezensionsexemplaren und anderen Freiexemplare (z.B. Kongress/Büchertischexemplare)
- Auswertungen/Reporting der gedruckten Ausgabe
Diese Aufwände sind nicht bei allen Titeln der Politikwissenschaftsliste über den Verkauf des (zu einem günstigen Preis erhältlichen) gedruckten Buchs abgedeckt. Die Unterdeckung wird durch eine Autor*innen-Teilfinanzierung abgedeckt. Bei gedruckten Ausgaben, die – trotz Open-Access-Ausgabe – ein höheres Verkaufspotenzial haben, wird kein Autor*innenzuschuss benötigt. Mehrheitlich ist der Zuschuss zur Kostendeckung jedoch erforderlich. Über die Höhe des Zuschusses können die Autor*innen in den meisten Fällen Einfluss auf die Höhe des Ladenpreises des gedruckten Buchs nehmen. Der Zuschuss ermöglicht das Veröffentlichen der gedruckten Bücher zu einem erschwinglichen Preis (zwischen 25 und 45 €, je nach Umfang).
Wie setzen sich die Publikationskosten zusammen, die von den Teilnehmern mitgetragen werden sollen?
Unsere Aufwandsberechnung setzt sich aus den Verlagsgemeinkosten (wie z.B. Personalkosten, Miete/Raumkosten, Honorare, EDV) und titelspezifischen Herstellungskosten (u. a. Satz, Layout, Autorenbetreuung, Werbung) zusammen. Diese Aufwände werden üblicherweise aus einem Autor*innenzuschuss und den erwarteten Einnahmen aus Buchverkäufen (E-Book und gedruckte Ausgabe) finanziert. Bei einer kostenlosen E-Book-Ausgabe (Open Access) fallen die Einnahmen aus der digitalen Ausgabe weg. Durch die Rechtefreigabe im Rahmen der Creative-Commons-Lizenz entfällt zudem die Nebenrechteverwertung. Unsere Erfahrung zeigt, dass sich die professionelle Verbreitung der Open-Access-Version auch in einem Rückgang der Verkaufsmenge der gedruckten Ausgabe niederschlägt. Diese Erfahrung bestätigte sich auch in der Entwicklung der Backlist Politikwissenschaft, d.h. bei den 170 bereits veröffentlichten Büchern, die wir als Initialinvestition für unsere Open Library Politikwissenschaft nachträglich im Open Access bereitgestellt haben. Die höheren Kosten für Open-Access-Publikationen entstehen also durch fehlende Verkaufseinnahmen sowie Zusatzaufwände, die in direktem Zusammenhang mit der Open-Access-Version stehen (z.B. Kosten für zusätzliche Distributionswege wie Gebühren für spezielle Open-Access-Plattformen oder zusätzlichen Beratungsaufwand zu (lizenz-)rechtlichen Fragen unserer Autor*innen).
Soll das Pilotprojekt weitergeführt und/oder auf andere Bereiche ausgedehnt werden?
Wir haben zusammen mit dem Fachinformationsdienst Politikwissenschaft (POLLUX) ein Modell geschaffen, das einerseits die Fortsetzung der finanziellen Unterstützung des FIDs für die nächsten Jahre vorsieht, während andererseits die Kosten pro Titel sinken. Das Ziel dieses »Sliding Scale«-Modells ist, die Finanzierung der Open-Access-Zusatzkosten langfristig durch eine stabile Open-Access-Community ohne Zuschuss eines Hauptsponsors sicherzustellen. Eine dauerhaft erfolgreiche, solidarische Umsetzung ist möglich, wenn sich alle Einrichtungen, die die E-Books in der Vergangenheit erworben haben, und alle, die die freigeschalteten Bücher nutzen, an den Kosten beteiligen. Das Erreichen der Mindestteilnehmerzahl ermöglicht die Bereitstellung einer gesamten Fachkollektion zu einem Bruchteil der sonst üblichen Book Processing Charges. Gemeinsam mit einer großen Enabler-Community können die Open-Access-Kosten pro Publikation dauerhaft auf einen Wert sinken, der sogar unter den Kosten für eine übliche E-Book-Campuslizenz liegt.
Warum sollte ich teilnehmen, wenn die Open-Access-Bereitstellung nach Erreichen des Mindestquorum gesichert ist?
Um die Kosten zu deckeln und den Teilnehmern Planungssicherheit zu verschaffen, haben wir für das Gelingen des Projekts eine Mindestteilnehmerzahl festgelegt. Bei Erreichen dieser Teilnehmermenge sind die Open-Access-Kosten um ein Vielfaches günstiger als die E-Book-Processing-Charges (BPC) für einzelne Titel. Die Gebühren entsprechen in etwa den Kosten, die auch für den Lizenzerwerb eines E-Book-Fachbereichpakets anfallen können. Der Gegenwert ist dabei jedoch nicht der Erwerb einer Campuslizenz mit den bekannten Begrenzungen der Nutzungsmöglichkeiten, sondern die Open-Access-Bereitstellung einer Frontlist. Durch Ihre Teilnahme wird es möglich, dass die Vorteile von Open Access – durch einen relativ geringen Beitrag – allen Mitgliedern des Wissenschaftsbetriebs zugutekommen.
Wie hoch sind die tatsächlichen Kosten pro Buch und Teilnehmer nach Abschluss des Finanzierungszeitraums?
Die Höhe der Kosten hängt von der Anzahl der Teilnehmer ab. An der Open Library Politikwissenschaft 2019 haben sich, neben dem Hauptsponsor POLLUX, 43 Vollsponsoren sowie zwei Teilsponsoren beteiligt. Die Mitglieder der Open Library Community 2019 zahlten als Vollzahler 52,27 € pro Buch, im Sponsoring Light 26,14 € pro Buch. Die Open Library Community 2020 besteht aus 42 Voll-Sponsoren, zwei Sponsoren „Light“ und zwei Mikrosponsoren. Damit ergeben sich folgende Kosten: Voll-Sponsoren: 76,11 €/Buch, 1.674,42 €/Paket; Light-Sponsoren: 38,05 €/Buch, 837,21 €/Paket; Mikro-Sponsoren: 13,64 €/Buch, 300,00 €/Paket. Der tatsächlich gezahlte Autor*innenzuschuss beläuft sich für die Novitäten 2020 auf durchschnittlich 2.300 €.