Info: BMBF-gefördertes Projekt_ Transformationsbezogene Open-Access-Ansätze (TOAA)
Der transcript Verlag realisiert von Februar 2021 bis Januar 2023 ein dreigliedriges Projekt zur Beschleunigung der Open-Access-Transformation in den Wissenschaften. Das Projekt ist auf zwei Jahre angelegt und wird im Rahmen der Digitalstrategie des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) mit rund 250.000 Euro gefördert. transcript wird in diesem Rahmen drei komplementäre Titel-Kollektionen seines Programms im Open Access veröffentlichen, flankiert von fortlaufenden Auswertungen, Modellierungen und einem Austausch mit den entsprechenden Communities, um die Open-Access-Transformation in den Humanities auch über das Verlagsprogramm hinaus nachhaltig zu beflügeln. Das Projekt umfasst folgende Module:
Im Programmbereich Medienwissenschaft des Verlags werden im Förderzeitraum zusätzlich zu den bereits im Open Access eingeplanten Titeln 26 weitere Nova im Open Access realisiert. Um den Programmbereich künftig vollständig und nachhaltig öffnen zu können, wird sich transcript auch für die Gründung eines überregionalen Bibliothekskonsortiums einsetzen; als Partner sind der Fachinformationsdienst (FID) für Medien-, Kommunikations- und Filmwissenschaft in Leipzig sowie die SUB Göttingen angefragt. Die Maßnahme hat Modellcharakter für die Öffnung ganzer Disziplinen innerhalb eines wissenschaftlichen Verlagsprogramms und zielt darauf ab, auch weiteren Open Librarys den Weg zu bereiten.
Im zweiten Modul wird der Verlag anhand von Titeln mit exzellenten Rezeptionschancen (»Best Performer«) das volle Potenzial von Open Access demonstrieren. Auf Basis bisheriger Nutzungsdaten wird eine Kollektion von sechs Titeln mit herausragenden Wahrnehmungschancen definiert und im Open Access veröffentlicht. Die Zugriffs- und Downloadzahlen werden im neuen Open-Access-Repositorium des Verlags (derzeit im Aufbau) veröffentlicht, um die enorme Reichweite, die das Publikationsmodell im optimalen Falle erzielen kann, anschaulich zu belegen. Ziel ist es, die Attraktivität, das Renommee und somit die Akzeptanzchancen von Open Access unter Autor*innen zu erhöhen: Open Access wird als Mittel der Wahl auch für diskursbestimmende, breitere Leser*innenkreise ansprechende Publikationen etabliert, bei denen Verlage und Autor*innen bis dato noch stark auf Print und den Handel setzen.
Das dritte Modul stellt ein Pilotprojekt dar, in dem der Verlag als Gesellschafter von UTB die Spezifika und Möglichkeiten von Lehrbüchern im Open Access erforscht. Bisher sind diese in Verlagskreisen aus Sorge vor sinkenden Einnahmen höchst umstritten. Aufgrund der überzeugenden Konvergenzen zwischen dem Buchtyp und Open Access wird transcript nun eine Kollektion von sechs Lehrbüchern verschiedener Disziplinen im Open Access realisieren und auswerten: Mithilfe mehrdimensionaler Analysen, der Diskussion der Ergebnisse u.a. mit anderen UTB-Verlagen sowie ihrer Modellierung und Veröffentlichung soll schließlich eine Grundlage für die Entwicklung tragfähiger Open-Access-Lösungen für Lehrbücher geschaffen werden.
Das Projekt sieht somit vor, die Open-Access-Transformation in der sozial- und geisteswissenschaftlichen Publikationslandschaft parallel auf drei Ebenen – disziplinär, evidenzbasiert sowie am Buchtyp orientiert – voranzubringen. Es ist in die mittlerweile über 850 Titel umfassende Open-Access-Kollektion des transcript Verlags integriert und wird den bisherigen Einsatz des Verlags für Open Access produktiv und wirksam verstärken, mit dem Ziel, weit über das transcript-Programm hinaus auszustrahlen und eine offene Wissenschaftskultur im 21. Jahrhundert zu befördern.