Abstract
Der Beitrag dokumentiert ein Gespräch zwischen Studierenden und Lehrenden über die Frage, ob in der Videostream-basierten Lehre zum Ein- oder Ausschalten der Kamera aufgefordert werden darf oder soll. In Videokonferenzen finden altbewährte und neu erprobte Strategien des Versteckens, Sichtbarmachens, Exponierens oder Kontrollierens Anwendung. Die neuen Sichtbarkeiten bergen immer auch Verletzlichkeiten: Einblicke ins Private offenbaren Lebenssituationen und -umstände. Das Angesehen-Werden ist mit Risiken verbunden. Das Gespräch über Veränderungen des Lehrens und Lernens fand im Oktober 2021 statt. Themen sind Blickordnungen, Verletzlichkeiten, Möglichkeiten des Rückzugs, Formen der Verbundenheit und prekarisierte Arbeitssituationen.