Abstract
Der Beitrag basiert auf einer menschenrechtsorientierten Konzeption der Wissenschaftsfreiheit und diskutiert Dilemmata im Umgang mit dem Aufstieg des autokratischen Chinas sowie insbesondere mit dem immer einflussreicheren chinesischen Wissenschaftssystem. Die Analyse betont, dass Forschende, Universitäten und hochschulpolitische Entscheidungsträger:innen in demokratischen Ländern keineswegs nur passive, vulnerable Ziele autokratischer Einflussnahme sind. Stattdessen setzt sich der Beitrag mit ihrer Handlungsfähigkeit und den damit zusammenhängenden Dilemmata auseinander. Er argumentiert, dass es demokratisch gesinnten akademischen Akteuren möglich ist, repressive Einflussversuche zu bekämpfen, ohne dabei die Wissenschaftsfreiheit und die institutionelle Autonomie von Universitäten im Zuge einer Versicherheitlichung zu unterminieren.