Abstract
Ramona Jelinek-Menke weist in ihrem Beitrag darauf hin, dass Geschlecht und Behinderung eine Menge miteinander zu tun haben: Zum einen stehen Geschlecht und Behinderung in Wechselwirkung miteinander; zum anderen weist der gesellschaftliche Umgang mit Geschlecht und Behinderung strukturelle Ähnlichkeiten auf. Vor diesem Hintergrund ist es nicht verwunderlich, dass die wissenschaftlichen Kategorien Gender und Disability Gemeinsamkeiten haben. Diese Gemeinsamkeiten betreffen sowohl die Konzeptualisierungen dieser Kategorien als auch ihr Potenzial für die Religionswissenschaft. So kann eine behinderungsbezogene Religionswissenschaft als nahe Verwandte der genderorientierten Religionswissenschaft oder auch als deren konstruktive Fortsetzung verstanden werden. Doch woran liegt es, dass Behinderung und die Disability Studies bisher in der deutschsprachigen Religionswissenschaft bisher kaum Thema waren? Ramona Jelinek-Menke zeigt auf, dass dies verschiedene Gründe hat und kein Zufall. Auch hier lassen sich Parallelen zwischen Gender und Disability als wissenschaftliche Kategorien rekonstruieren.