Abstract
Medien sind Teil des normierten Regelwerks einer Infrastruktur, worunter Keller Easterling eine »diffuse Matrix aus Details und wiederholbaren Formeln« versteht, mit denen zirkulierendes Wissen gefestigt wird. Oder wie es Reinhold Martin formuliert: »Infrastruktur ist alles, was sich wiederholt.« So gibt einerseits diese logistische Dimension den epistemischen Wirkungsradius von Medien gewissermaßen vor, wenn spätestens seit der Akteur-Netzwerk-Theorie von verteilter Handlungsmacht zwischen Menschen und Dingen und einer damit einhergehenden Neubestimmung des Sozialen die Rede ist. Andererseits eröffnet diese infrastrukturelle Bindung zugleich einen Handlungsspielraum für die Aneignung von Medien, womit eine Veränderung der durch die infrastrukturelle Matrix vorgegebenen ökonomischen, politischen und sozialen Bedingungen bewirkt werden kann.