Abstract
Allen Bezüglichkeiten zum Trotz wurde in kunstwissenschaftlichen Debatten die künstlerische Form häufig als ein dem Politischen entgegengesetztes Element behandelt: Auf der einen Seite wurden durch Formen geschaffene Relationen wie Bild- oder Stilzitate oft kunstimmanent diskutiert, als einer anderen Logik gehorchend und damit scheinbar unabhängig von ihrem sozialen Kontext. Auf der anderen Seite stand eine solche Formanalyse und Stilkritik häufig unter dem Verdacht, von dringlicheren politischen Fragen der Kunst abzulenken. Was bedeutet es also für ‚Formensprachen', wenn man sie im Spannungsfeld zwischen Kunst, Wissen und sozialen Handlungen liest? Und was heißt das für die Sprache, mit der Forschende über künstlerische Arbeiten sprechen oder schreiben? In Dialog mit anderen Beiträgen aus dem Band geht der Text den spezifischen Situiertheiten nach, die sich auch in einem relationalen Blick auf die Künste manifestieren.