Abstract
Mit den Mitteln der linguistischen Pragmatik rekonstruieren Ina Pick (Basel) und Claudio Scarvaglieri (Gent) sprachliches Helfen als einen Handlungskomplex, in dem problematische Sachverhalte kooperativ mittels Sprache bearbeitet werden. Dabei nehmen Helfende den Hilfesuchenden Schritte auf dem Weg zu einer Lösung ihres Problems ab, indem sie sprachlich Denkalternativen vorstrukturieren. Der Beitrag entwickelt und illustriert dieses Konzept sprachlichen Helfens anhand von Daten aus Rechtsberatung und Psychotherapie, wobei sprachliches Helfen jeweils im Verlauf eines vollständigen institutionellen Prozesses über mehrere Sitzungen untersucht wird. Deutlich wird zum einen die einheitliche Grundstruktur sprachlichen Helfens sowie zum anderen die Einpassung dieser Grundstruktur in verschiedene institutionelle Zwecksetzungen.