Abstract
In unserem Leben in der westlichen Gesellschaft sind Urlaubsreisen mittlerweile weitgehend selbstverständlich geworden. Die Reisemotive, Urlaubsbedürfnisse und das touristische Verhalten unterliegen im Lebensverlauf einem deutlichen Wandel. Es zeigt sich, dass sowohl individuelle Faktoren, sowie kontextuelle Bedingungen und gesamtgesellschaftliche Rahmenbedingungen das Reisen im Laufe des Lebens beeinflussen. Dieser Beitrag veranschaulicht, dass trotz zunehmender Ausdifferenzierung verschiedener Reiseformen dennoch gewisse Tendenzen spezifischer Reisestile nach Alter und Familienzyklus bestehen. Reisen sind Zeitinseln, um mit der Welt in ein intensiveres Austauschverhältnis zu treten. Es lässt sich der Anteil neuer Reize durch alternative Erfahrungen steigern und das eigene Zeitpensum wird positiv aufgeladen. Insofern erfährt gegenwärtig auch das Reisen bei Senior*innen, wo mehr Zeitressourcen vorhanden sind eine Renaissance erfährt und setzt sich bis ins höhere Alter als Lebenspraxis fort. Erkennbar ist jedoch, dass sich mit zunehmendem Alter der Aktionsradius wieder einschränkt und vertraute Destinationen wieder attraktiver werden.